Düngen im Herbst

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Düngen im Herbst: Garten, Balkon & Zimmerpflanzen

Kalium betont, Stickstoff reduziert – so stärkst du Pflanzen für den Winter.

Düngen im Herbst: Regeln für Garten, Balkon & Zimmerpflanzen

Im Herbst stellen viele Pflanzen ihr Wachstum ein oder fahren es deutlich herunter. Richtiges Düngen unterstützt die Winterhärte, stärkt Wurzeln und sorgt für einen guten Start im Frühjahr. Hier erfährst du, welche Pflanzen jetzt noch Dünger benötigen, welche Nährstoffe sinnvoll sind und worauf du achten solltest – im Beet, bei Stauden, im Rasen, für Gehölze, Balkonkästen und Zimmerpflanzen.

Inhalt

Warum Herbstdüngung?

Stärkt Wurzeln, erhöht Frosthärte, sorgt für einen vitalen Start ins Frühjahr.

Organisch + smart

Reifer Kompost, Gesteinsmehl & Kalium ergänzen sich – ohne Wachstumsstress.

Düngen

Gezielt statt viel

Startdüngung für Zwiebeln & Neupflanzungen, sonst Dosierung reduzieren.

Grundprinzipien im Herbst

Warum diese Regeln?

Wenig bis kein Stickstoff (N): Später Stickstoff treibt weiches, frostempfindliches Gewebe.

Mehr Kalium (K): Kalium festigt Zellwände, verbessert Frosthärte und Wasserhaushalt.

Phosphor (P) gezielt: Unterstützt Wurzelbildung, z. B. bei Pflanzungen und Zwiebeln.

Bodenfeuchte beachten: Nur auf feuchten Boden düngen und anschließend anwässern.

Boden testen: pH-Wert und Nährstoffgehalte prüfen; Kalk nur nach Bedarf.

Close-up of a fresh seedling growing from rich brown soil, symbolizing new beginnings.

„Im Herbst zählt Wurzelstärke statt Blattmasse.“ 

– Gärtnerqualität aus der Baumschule –

Beete & Stauden

Bis Ende Oktober kaliumbetont düngen oder 1–2 l/m² reifen Kompost einarbeiten; Neupflanzungen mit maßvollem Phosphor-Start versorgen, Zwiebeln beim Setzen leicht düngen, Gemüseflächen nach der Ernte kompostieren – Weiterlesen.
  • Kalium & Kompost: Bis Ende Oktober kaliumbetont düngen oder 1–2 l/m² reifen Kompost flach einarbeiten; frischen Mist vermeiden.
  • Neupflanzungen: Beim Pflanzen eine maßvolle, P-betonte Startgabe oder organischen Pflanzdünger in den Wurzelbereich einarbeiten.
  • Zwiebeln (Tulpen, Narzissen, Zierlauch): Beim Setzen etwas Zwiebel-/Organikdünger mit Phosphor-Anteil einmischen, danach gut angießen.
  • Gemüseflächen nach der Ernte: Mit Kompost und Mulch versorgen; mineralischen Stickstoff im Spätherbst meiden.

Tipp: Laub dünn als Mulch nutzen, dicke, nasse Schichten vermeiden.

Rasen

Herbstrasendünger mit wenig Stickstoff und viel Kalium von Ende August bis Ende Oktober ausbringen – stärkt die Winterhärte, senkt Schneeschimmelrisiken und sorgt für dichtes Grün im Frühjahr; danach wässern – Weiterlesen.

  • Zeitpunkt & Witterung: Ende August bis Ende Oktober, auf leicht feuchten Boden, nicht bei Hitze, Frost oder Staunässe.
  • Nährstofffokus: Kaliumbetonter Herbstrasendünger (wenig Stickstoff). Dosierung nach Packung, eher untere Spanne.
  • Anwendung: Gleichmäßig streuen (Streuwagen), anschließend gründlich wässern. Vorher das Gras auf ca. 4–5 cm mähen, Laub entfernen.
  • Nachpflege: In den Wochen danach gleichmäßig bewässern, Laub regelmäßig abkehren.

Häufiger Fehler: Späte, hohe Stickstoff-Gaben (erhöhen Schneeschimmelrisiko), zu trockener Boden beim Ausbringen, ungleichmäßige Streuung.

Gehölze

(Hecken, Sträucher, Rosen, Obst)

Keine späten Stickstoffgaben; setze auf Kalium und Kompost für Winterhärte, Rosen nur Kalium bzw. minimal Holzasche bei passendem pH, Obst/Beeren mit Kompost/Kalimagnesia und Mulch, Kalk nur nach Bodentest – Weiterlesen.
  • Hecken & Ziergehölze: Keine späten Stickstoff-Gaben; kaliumbetonte Düngung stärkt die Frosthärte, vor allem bei Immergrünen.
  • Rosen: Ab Spätsommer Stickstoff beenden. Im Herbst Kalium zuführen; Holzasche nur sehr sparsam und nur bei neutralem/sauren Böden. Dünne Schicht Reifekompost ist ideal.
  • Obst & Beeren: Keine Stickstoff-Spätdüngung. Kompost, ggf. Kalimagnesia nach Bedarf; Mulch im Wurzelbereich. Kalk nur nach Bodentest.
  • Praxis: Dünger nie direkt an Stamm/Triebe, sondern im Wurzelbereich ausbringen, anschließend wässern.

Balkonkästen & Kübelpflanzen

Starte Herbstpflanzungen nur maßvoll, lass Sommerblumen auslaufen; beende Stickstoff bei immergrünen Kübeln, setze auf Kalium und prüfe die Drainage – Weiterlesen.
  • Herbstpflanzungen (Heide, Gräser, Chrysanthemen): Beim Einsetzen maßvoll starten (organisch), ggf. leichte kaliumbetonte Herbstdüngung.
  • Sommerblumen auslaufen lassen: Düngung reduzieren und einstellen, Pflanze abbauen lassen.
  • Immergrüne Kübel (z. B. Buchs, Ilex, Skimmie): Keine Stickstoff-Dünger mehr; Kalium erhöht Winterhärte.
  • Topfpflege: Gute Drainage/Abflusslöcher prüfen, Staunässe vermeiden. Flüssigdünger sparsam, Salzstress verhindern.

Zimmerpflanzen

Zimmerpflanzen im Herbst meist weniger gießen und Düngung pausieren; wann Ausnahmen gelten (winteraktive Arten, frisches Umtopfen, Pflanzenlampen) und wie niedrig dosieren – Weiterlesen.
  • Grundregel: Von Oktober bis Februar Düngung reduzieren oder pausieren; Gießen der geringeren Verdunstung anpassen.
  • Ausnahmen: Winteraktive Arten, frisch umgetopfte Pflanzen oder Standorte unter Pflanzenlampen – dann schwach weiter düngen (ca. ¼-Dosierung alle 3–4 Wochen).
  • Kräuter am Fensterbrett: Nur bei erkennbarem Wachstum leicht nachdüngen.
  • Praxis: Salzablagerungen vermeiden (gelegentlich mit klarem Wasser spülen), Staunässe und Kältezug meiden.

Hinweis: In Töpfen salzarm dosieren, Staunässe vermeiden.

Individuelle Düngeberatung vor Ort

Individuelle Beratung und Produktempfehlungen für Beet- & Balkonpflanzen, Gehölze, Stauden, Zimmerpflanzen und mehr. Wir beraten dich und empfehlen passende Produkte. Frag einfach unser Personal.

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Organisch oder mineralisch?

Organische Dünger

(Hornmehl, Kompost, organische NPK) Langsame, nachhaltige Wirkung; für Bodenleben ideal. Im Herbst bevorzugt kaliumbetonte Produkte wählen.

Mineralische Dünger

Schnell wirksam, aber Risiko von Überdüngung. Im Herbst nur gezielt (Kalium-betont, Phosphor bei Pflanzung).

Flüssigdünger

Bei Balkon- und Zimmerpflanzen in niedriger Dosierung oder pausieren.

Bei uns erhältlich, unser Hauseigener Flüssigdünger.

Zeitfenster

Optimale Phase

Ende August bis Ende Oktober…

Nicht düngen

Auf trockenem, gefrorenem…

4 häufige Fehler

Späte Stickstoff-Gaben

Erhöhen die Frostgefahr.

Überdüngung

Salzstress, Wurzelschäden in Töpfen.

Falscher pH-Wert

Nährstoffe bleiben schlecht verfügbar.

Ohne Einwässern

Geringe Wirkung, Salzspitzen.

Praxis-Checkliste

  1. Beete lockern, Laub als dünne Mulchschicht nutzen.
  2. Reifen Kompost flach einarbeiten.
  3. Kaliumbetonten Herbstdünger nach Bedarf streuen.
  4. Beim Pflanzen der Zwiebeln sparsam einen phosphorhaltigen Startdünger zugeben.
  5. Rasen mit Herbstdünger versorgen und wässern.
  6. Kübel: Substrat prüfen, Drainage sicherstellen, sparsam düngen.
  7. Zimmerpflanzen: Dosis reduzieren, Ausnahmen beachten.
Macro shot of a dried orange leaf with bokeh background, capturing winter's onset outdoors.

FAQ (Häufig gestellte Fragen)

Ja, aber kaliumbetont und maßvoll. Stickstoff möglichst vermeiden.

Rasen, immergrüne Gehölze, frische Herbstpflanzungen in Beet und Kübel, neu gesetzte Zwiebeln.

Meist reduzieren oder pausieren. Nur bei aktivem Wachstum und unter Zusatzlicht sehr schwach weiterdüngen.

Nach anhaltenden Frösten nicht mehr düngen.